Was ist das Besondere an GfG-Geburtsvorbereitungskursen?
Das Konzept der GfG-Geburtsvorbereitung® und die Weiterbildung zur GfG- Geburtsvorbereiterin® wurden Anfang der 1980er Jahre entwickelt. Bis dahin waren lediglich einseitig körperlich orientierte Kurse für Schwangerschaftsgymnastik üblich.
Der GfG (Gesellschaft für Geburtsvorbereitung, Familienbildung und Frauengesundheit e.V.) ist es zu verdanken, dass Frauen und Paare heute umfassend und ganzheitlich auf die Geburt vorbereitet werden:
Die Erfahrung zeigt, dass durch eine solch umfassende Vorbereitung, wie sie im Rahmen der GfG-Kurse vermittelt wird, der natürliche Geburtsverlauf gefördert wird und Gebärende weniger medizinische Interventionen benötigen.
Welche Qualifikation haben die GfG-Geburtsvorbereiterinnen?
GfG-Geburtsvorbereiterinnen haben durch ihre mehrjährige berufsbegleitende Weiterbildung sowohl umfangreiche medizinische und physiologische Kenntnisse über Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett als auch Gruppenleitungskompetenzen sowie didaktisches Können erworben.
Alle GfG-Geburtsvorbereiterinnen haben eigene Erfahrungen mit Schwangerschaft und Geburt. Eigene Erfahrung ist nicht durch Theorie zu ersetzen – sie wird durch Theorie jedoch unabdingbar ergänzt. Daher bildet die GfG nur Frauen zu Geburtsvorbereiterinnen aus, die selbst Mütter sind.
Darüber hinaus haben alle GfG-Geburtsvorbereiterinnen im Zuge ihrer Ausbildung bei mehreren Geburten hospitiert und so das theoretische Wissen und die eigene Erfahrung um weitere Praxiserfahrungen ergänzt.
Warum übernehmen nicht alle Krankenkasse die Kursgebühren?
Die Krankenkassen versuchen einfach, hier Geld zu sparen. Verpflichtet sind sie nur, Kosten von Kursen zu übernehmen, die von Hebammen, von Krankengymnasten und Physiotherapeuten geleitet werden. Finanziert werden damit von den Krankenkassen derzeit nur Kurskonzepte, die nicht die ganze Bandbreite der Geburtsvorbereitung abdecken (medizinische, psychosoziale und pädagogische Aspekte). Natürlich halten wir es für sinnvoll, dass von Krankenkassen nur Gebühren von Kursen übernommen werden, die bestimmte Qualitätskriterien erfüllen – allerdings ist genau diese Qualität durch die festgelegten Standards der umfangreichen Ausbildung der GfG- Geburtsvorbereiterinnen gesichert.
Was übrigens auch bei den finanzierten Kursen in der Regel nicht übernommen wird, ist der Kostenanteil für die teilnehmenden Männer.
Welche Möglichkeit gibt es, die Kosten von der Krankenkasse doch erstattet zu bekommen?
Die Krankenkassen haben hier einen Ermessensspielraum, die Kursgebühren bzw. den Kostenanteil der Frau auch bei GfG-Kursen zu erstatten. Wenn die Krankenkasse dies zusagt, erfolgt die Kostenerstattung grundsätzlich im Nachhinein, wenn der Kurs abgeschlossen und die Teilnahmebescheinigung eingereicht wurde.
Sollte die Krankenkasse die Kostenübernahme im ersten Schritt ablehnen, lohnt es sich, einen Widerspruch einzureichen. Dabei können beispielsweise das hierfür entworfene Begründungsschreibung der GfG für die Abrechnungsfähigkeit nach § 20 (Maßnahmen zur Prävention) sowie anonymisierte Kostenzusagen gesetzlicher Krankenkassen, die frühere Kursteilnehmerinnen freundlicherweise für diesen Zweck zur Verfügung gestellt haben, helfen. In vielen Fällen hat das die Krankenkassen zum Einlenken bewogen.
Wenn es in der Nähe und im gesuchten Zeitraum keine freien Kursplätze in einem von der Krankenkasse anerkannten Kurs gibt, ist dies ebenfalls ein Argument, mit dem manchmal doch eine Kostenzusage erwirkt werden kann.
Eine Garantie für eine Kostenübernahme gibt es allerdings leider nicht. Die GfG versucht weiterhin, auf gesundheitspolitischer Ebene eine Verbesserung dieser unbefriedigenden Situation zu erwirken.
Warum lohnt es sich, einen GfG-Geburtsvorbereitungskurs auch dann zu besuchen, falls die Krankenkasse die Kostenübernahme ablehnt?
"Die Geburt sollte für jede Frau die Stunde ihrer größten Würde sein." (Pierre Vellay)
Ein positives Geburtserlebnis ist von unschätzbarem Wert und erleichtert so vieles: ein gutes Ankommen des Babys, das erste Bonding zwischen Mutter und Kind, das Hineinwachsen in die Mutterrolle, das körperliche und psychische Befinden der Mutter im Wochenbett, den Start ins gemeinsame Familienleben.
GfG-Geburtsvorbereitungskurse tragen dazu bei, dass Frauen gestärkt, gut informiert, mit mehr Selbstvertrauen in die Fähigkeiten des eigenen Körpers in die Geburt gehen. Die Männer werden in den Kursen darauf vorbereitet, wie sie ihre Partnerinnen aktiv unterstützen können. Das reduziert häufig den Bedarf an medizinischen Interventionen und bietet die beste Grundlage für eine gute, selbstbestimmte Geburt.
Die Kosten für den Kurs sind somit eine lohnende Investition in einen guten Start. Ein Kinderwagen beispielsweise ist wesentlich teurer – oft können die Kosten des Geburtsvorbereitungskurses schon dadurch wieder eingespart werden, dass beim Kinderwagenkauf nicht das allerneuste, sondern das Vorjahresmodell gewählt wird. Welche Farbe der Bezugsstoff hat und wie der Griff geformt ist, ist dem Baby egal – nicht egal ist ihm dagegen, wie es geboren wird!
Quelle: Melanie Weimer, Dipl.-Pädagogin und GfG-Geburtsvorbereiterin